LIEBESKUMMER – erste Phase: VERDRÄNGUNG

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LIEBESKUMMER – erste Phase: VERDRÄNGUNG

Liebeskummer. Ja, wer hatte den noch nicht. Kennt ihr diesen bekannten Schlager: Liebeskummer lohnt sich nicht, mein Darling, bla bla, weil dein Herz morgen schon darüber lacht. Schön wäre es, denn eins ist gewiss, dass esmorgen immer noch weh tun wird.

Liebeskummer, wenn das Herz schmerzt, denn es ist eines der schlimmsten psychischen Schmerzen, die ein Mensch erleiden kann. Der Trennungsschmerz entzieht positive Lebensgefühle und legt die Welt in einen dunklen Schleier. Gerade wenn man verlassen wurde, ist es besonders schwer. Der andere hat sich entschieden, ab sofort seinen Weg ohne einen zu gehen. Oft verschwindet diese Person dann ganz aus dem Leben und das kann man sich jetzt gerade gar nicht vorstellen. Die Reaktion auf den Verlust der Liebe eines Partners fallen sehr verschieden aus. Es kann von leichten Formen mit relativ kurzer Dauer, bis hin zu langer und schwerster Verzweiflung reichen.

HERZSCHMERZ

Eine Trennung kann einen manchmal ganz schön aus der Bahn werfen. Mit einer Abrissbirne werden sämtliche bisherigen Zukunftspläne eliminiert. Ob nach einem ewigen Kampf oder ganz „plötzlich“, es ist immer enttäuschend festzustellen, dass die Beziehung gescheitert ist. Das Gehirn liebt Happy Ends und mag es gar nicht zu scheitern, weshalb sich alles noch einmal schlimmer anfühlt. Der Gedanke, dass der Partner, mit dem man gestern noch Tisch, Bett, sein Leben und die Zukunft geteilt hat, jetzt nur noch zur Vergangenheit gehört – will man dann oft nicht wahrhaben.

Gerade am Anfang fühlt man sich den Gedanken und Gefühlen hilflos ausgeliefert und neigt für Außenstehende zu seltsamen Verhaltensweisen.

Ganz einfach erklärt, man befindet sich quasi auf Entzug. Die Liebe des anderen war die Droge, das Gehirn produzierte vermehrt Dopamin, ein Hormon, das für starke Glücksgefühle sorgt, deswegen auch die Schmetterlinge im Bauch. Das Ende der Beziehung aktiviert den Liebesbotenstoff zu Höchstleistungen, weil die Belohnung ausbleibt. Je mehr sich der Partner von einem abkehrt, desto intensiver wird deine Leidenschaft. Die neue Situation überfordert dich, löst Stress aus und blockiert Geist und Körper.

DER TRAUERPROZESS

Nach jeder Trennung durchläuft man erst einmal den Trauerprozess, der in vier Phasen aufgeteilt ist. Wenn man wirklich heilen möchte, wird man nicht darum herum kommen, diese Phasen zu durchleben. Gerade die zweite Phase – AUFBRECHENDE GEFÜHLE – ist am wichtigsten, allerdings auch am härtesten. Wer gerne direkt in Phase drei oder vier springen möchte – das ist VERDRÄNGUNG. Eine Problemverlagerung, denn der Ballast ist nicht weg, man tut nur so, als ob man ihn nicht sehen kann. In Wirklichkeit lastet er unterbewusst schwer auf einen. Dieses Gepäck schleppt man immer mit, welches nicht weniger, sondern immer mehr wird.  Also fängt man am Anfang an und arbeitet sich langsam nach vorne. Bei diesem Prozess, gehören Rückschritte dazu, solange man wieder einen Schritt nach vorne setzt, kommt man voran. Warum es einem so schlecht geht und was man tun kann, um das ganze besser zu ertragen, erkläre ich dir hier.

ERSTE PHASE: VERDRÄNGUNG – Du willst es „noch“ nicht wahrhaben!

Es ist völlig normal, dass dein Gehirn die Trennung noch nicht realisiert hat, bis man das wirklich verinnerlicht, dauert es seine Zeit. Du glaubst an einen bösen Traum und hoffst das du einfach nur noch aufwachen musst. Die ersten Wochen lebst du in der Hoffnung, dass alles wieder gut werden wird. In dir wächst der Wunsch um eine weitere Chance zu kämpfen. Gedanken wie, „Wenn ich mich ändere und das anders mache, dann kann ich ihn vielleicht noch umstimmen.“ Gerade bei einer Trennung spürt man den Kontrollverlust, alles stürzt ins Chaos. Der Gedanke – es selber in der Hand zu haben, gibt einem das Gefühl der Kontrolle zurück. Du würdest ihm so gerne schreiben, früher hast du auch einfach ohne darüber nachzudenken eine Nachricht versendet. Nur jetzt fühlt es sich anders an, weil du nicht weißt, was danach passiert.

Dieser drängende Wunsch nach Kontakt zu ihm, entsteht im Gehirn. Verliebte sind wie Drogensüchtige, in ihren Gehirnen treten die gleichen Aktivitätsmuster auf und ist die Beziehung vorbei, dann ist man quasi auf Entzug und man hat mit ähnlichen Symptomen zu kämpfen, wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, innere Unruhe, Kreislauf-, Konzentrationsprobleme, Schlaflosigkeit und dem extremen Verlangen, nach der Liebe des Ex-Partners. Bei Liebeskummer sinkt der Serotoninspiegel. Zwangsgestörte haben einen ähnlich niedrigen Wert. Durch regelmäßige Rituale und Routinen schaffen sie sich Sicherheit, weil sie das kontrollieren können. Der niedriege Serotoninwert hat zur Folge, dass du vermehrt an ihn denkst, alles dreht sich nur um ihn, man kann hier von einer leichten Besessenheit sprechen. Um diesem Zustand zu entgehen ist die logische Konsequenz – ICH WILL IHN ZURÜCK, dann würde es dein derzeitiges Leid lindern und den Serotoninspiegel wieder anheben.

DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT

An dieser Stelle kann ich dich beruhigen, dein niedrieger Serotoninwert ist kein Dauerzustand. Du kannst das Ganze sogar etwas beschleunigen, indem du ersteinmal ganz viel Abstand zu ihm nimmst. Nutze diese Zeit für dich, um dich zu sortieren und Abstand zu gewinnen. Der schlimmste Teil daran ist, man weiß nicht, ob der andere einen vermisst oder vergisst. Wenn noch der kleinste Funke Hoffnung besteht, kann ich an dieser Stelle sagen, dass die Herren, gerade wenn sie es beendet haben, wesentlich länger brauchen, um einen wirklich zu vermissen. Ich rede hier nicht von Tagen, sondern mindestens von Wochen, bei manchen sogar Monate.

Das Ganze funktioniert auch nur, wenn du komplett von der Bildfläche verschwindest. Falls du noch nicht so weit bist ihn loszulassen, kannst du in diesem Artikel lesen, wie es funktionieren kann und wie es definitiv niemals klappen würde.  EX ZURÜCK!?

Selbst wenn du der Beziehung noch einmal eine Chance geben möchtest, solltest du auch die weiteren Phasen lesen, sie können dich und dein Vorhaben unterstützen. Außerdem wirst du mehr über dich erfahren und daran wachsen, was für jede Partnerschaft ein stabiles Fundament erschafft.

Du bist bereit loszulassen und die Vergangenheit zu verarbeiten. Der Schmerz wird nicht morgen aufhören, er wird irgendwann weniger, aber dafür ist es wichtig sich seinen GEFÜHEN ZU STELLEN – Liebeskummer – zweite Phase: AUFBRECHENDE GEFÜHLE

ACHTUNG SUCHTGEFAHR:

Nie ist man anfälliger für Suchtverhalten als in Zeiten des Liebeskummers. In Zeiten des Kummers sucht man Erleichterung: Sei es durch Alkohol, Schlaf- oder Beruhigungstabletten, Schokolade und Süßigkeiten, übertriebenen Sport oder Drogen. Auch Kaufrausch kann Ausdruck von Kummer sein. Damit man sich besser fühlt ersetzt man die eine „Sucht“ durch eine andere, welches lediglich eine Problemverlagerung ist. So lange man sich seinen Problemen, Gefühlen nicht stellt, bleibt man in der Verdrängungsphase.

Das kann helfen: Die gleichen Schritte, die Süchtigen helfen, erleichtern auch eine Trennung. Ich weiß, so schwer es auch ist, aber am hilfreichsten ist es, jeglichen Kontakt zum Ex-Partner abzubrechen. Geschenke, Briefe und Dinge wegpacken und erst einmal keine Orte aufsuchen, die einen an den Partner erinnern. Abstand ist jetzt der Plan, um sich wieder neu zu sortieren. Sobald man etwas stabiler ist, ist es wichtig sich den Dingen zu stellen, aber dafür braucht man Kraft.

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2 Comments

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  1. says: Anja

    Hach ja, Liebeskummer ist furchtbar und wenn man erstmal drinsteckt, hat man das Gefühl, dass man da nie wieder rauskommt. Irgendwie geht es ja dann doch, aber diese Verzweiflung ist echt nix schönes… :(
    LG!