Single und vergebene Männer

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Single und vergebene Männer

Nach meinem Städtetrip  dachte ich mir, es wäre mal wieder Zeit für ein wenig aus dem Nähkästchen-Geplaudere und schockierende Skandale aus Hamburg. Ich weiß ja nicht, bestimmt liegt es auch am Alter, dass man über dreißig sehr oft vergebene Männer in der Großstadt kennenlernt, wäre ja schön wenn man das sofort wissen würde, aber oft erfährt man es erst viel später bei WhatsApp, wenn sein Profilbild plötzlich eine weibliche Begleitung ziert, wow, ist die hübsch. „Vielleicht ist das ja seine Schwester?“ Nein meine Liebe, das ist seine Freundin!

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, für Frauen, die gerade das Gefühl haben betrogen zu werden, dieser Artikel könnte einen triggern! Ich kenne das selber, dieser Artikel soll das Fremdgehen nicht verherrlichen, es gibt dabei immer drei Seiten und die größte Verantwortung liegt bei dem Paar, es ist immer einfacher einer dritten Person die Schuld für alles zu geben, aber theoretisch kann die Singlefrau machen, was sie will, sie ist nicht verantwortlich für andere Beziehungen, sondern nur für sich selber.

Für alle Singlefrauen, eine Beziehung auf den Trümmern einer anderen Beziehung aufzubauen, ist eine äußerst wacklige Angelegenheit und oft ist man nur ein Beziehungsrettungsboot, da dieser Mann nicht allein sein kann.

Single und vergebene Männer

Gerade die Mitte Dreißiger Herren lassen es ordentlich krachen, verfrühte Midlifecrisis, gefangen in einer Beziehung, die schon viel zu lange geht, auseinandergelebt, die Liste ist lang, von total unglücklich bis Seitensprung – just for fun. Besonders interessant ist der Alkoholgehalt, ich bin zwar kein Fan von „Schuld war der Alkohol.“, aber besoffen ist die Abkürzung von besonders offen! Pro Drink rutscht die Partnerin bei einigen Herren, immer weiter Richtung hinterster Hirnlappen, bis sie in der Versenkung verschwindet. Nüchtern ist man bekanntlich schüchtern. Es ist schon etwas auffällig, dass eine gewisse Anzahl von Drinks zu bestimmten Antworten führen, bisher kann ich leider nicht das Gegenteil behaupten. Man versucht sich zwar wenigstens abzusichern als Singlefrau, aber das klappt nur, wenn er ehrlich ist.

Auf die Frage: „Bist Du Single?“

  • Kein Drink – „Nee, bin vergeben.“
  • Ein paar Drinks – „Nein, leider nicht.“
  • Mehrere Drinks – „Pause. Überleg, überleg, … da war doch was, ah, es ist kompliziert.“
  • Viele Drinks – Ja bin ich.
  • Zu viele Drinks – Ohne die Frage gestellt zu bekommen. „Ich bin Siiiingle und du?“

Auch wenn der Herr sagt, „Mein Freund …“, mit dem man sich gerade sehr nett unterhalten hat, „… der hat eine Frau zu Hause.“ bedeutet das nicht, dass der andere Herr nicht auch eine Freundin zu Hause hat, das merkt man allerdings erst, wenn man in der Wohnung steht und die Pärchenbilder sieht. Auf die Frage, ob er sie noch liebt, erhält die Singlefrau die Antwort: „Wir sind schon so lange zusammen und es ist kompliziert!“ Was denn auch sonst.

Mich kann ja so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen, andere schon, zumindest haut es ein paar direkt vom Hocker, wenn andere über ihre prekären Erlebnisse berichten. Bitte was! Nee, das ist jetzt nicht wahr! Echt jetzt! Krass!

Mittlerweile verfüge ich über eine große Sammlung flüchtiger und langfristiger Abenteuern einiger Singlefrauen und dem dramatischen Ende einiger Beziehungen aus der Perspektive der (ehemaligen) Partnerinnen, bei dem eben auch eine Singlefrau beteiligt war. Die Perspektive ist aus der Sicht der Singlefrau, aber die Story ist vielleicht auch von der Partnerin …

Die Singlefrau und Schatzi

Sie war seit gut einem Jahr Single, hatte ihre Trennung so einigermaßen überwunden und fing langsam wieder an zu leben. Sie lernte ihn in einer Bar kennen, er sprach sie an, er gefiel ihr und sie kamen ins Gespräch. Er bestellte ein paar weitere Drinks und irgendwann fragte sie ihn ober er Single sei. Pause. Er sah sie an, grinste und meinte es wäre kompliziert. Natürlich hat er eine Freundin und sie könnte an dieser Stelle aufstehen und gehen, aber das tat sie nicht. Er kam mit zu ihr, sie musste ihn nicht überreden noch fragen, das kam alles von ihm.

Am nächsten Morgen wachte sie auf, ein Brummen, ihr Schädel, der auch, aber lauter war sein Handy. Da von ihm wenig Regung kam, versucht sie sich aus seiner Umarmung zu befreien, um diesem Brummen ein Ende zu setzen. „Schatzi Handy“ steht auf dem Display. Echt jetzt, klingt ja sehr kompliziert. „Deine Freundin will dich sprechen.“ mit genervtem Ton. Seine Reaktion, liegen bleiben und sie soll das Handy auf lautlos stellen. Echt jetzt! Schatzi, hat ein ganz dringendes Bedürfnis, nämlich Schatzi zu erreichen, aber der liegt nackt neben der Singlefrau und fängt schon wieder an zu fummeln. Endlich ist er weg, ach, ein neues Profilfoto bei WhatsApp, gestern noch alleine und jetzt glücklich lächelnd mit Schatzi im Arm und dieses alle Wochenenden wieder. Lieber Single, als in den falschen Händen, denkt sich da die Singlefrau.

Die Singlefrau und Sie

Sie ist Single, aber ist sie das wirklich, es fühlt sich nicht so an. Sie ist aufgeregt, immerhin wird sie sie gleich zum ersten Mal treffen, sie kennt sie nur aus Erzählungen, sie nörgelt, nervt und ist unerträglich. Die Singlefrau betritt den Laden, dort steht sie, die Singlefrau fasst all ihren Mut zusammen, immerhin trägt sie dieses Vorhaben schon lange mit sich herum und wenn nicht jetzt, wann dann?

Es ist nicht einfach, einer Frau zu sagen, dass man seit einanderthalb Jahren eine Affäre mit ihrem Mann hat. Es ist auch nicht leicht zu sehen, wie die Tränen das Gesicht entlang flitzen, weil man das ja täglich von sich kennt. Aber das eigene Herz brennt schon zu lange und der tägliche Schmerz, gepaart mit der Unsicherheit wird zunehmend unerträglicher. Selber schuld, werden jetzt einige denken, ja, man lebt immer in der eigenen Hölle, die man sich selber erschaffen hat.

Sie waren erst nur Kollegen, doch irgendwann wurde es mehr und mehr. Die Singlefrau kennt alles, die Beziehung, seine Freunde, Auto und die Wohnung, denn irgendwie ist er ein Teil von ihr und sie von ihm. Sie tut ihr Leid, die Frau die jetzt am Boden ist, sie kennt dieses Gefühl, immer dann, wenn er sie erneut vertröstete – um den richtigen Moment zu finden. Jetzt war nicht der richtige Moment, er würde es wohl auch nie sein, aber so wie bisher konnte die Singlefrau nicht weitermachen und setzte alles auf eine Karte – ihr Gewinn – der Mann, der sich nicht von alleine für sie entscheiden kann.

Die Singlefrau und ein kleines Versehen

Sie war ein glücklicher Single. Auf einer Party hatte es Zoom gemacht, ein kurzer Blitz mit dem bitteren Nachgeschmack, dass er vergeben war. Gefühlsmäßig ließ sie sich nicht auf ihn ein, aber körperlich, immer wieder, denn sie verstanden sich prima. Sie mochte ihn und nahm es so hin, er wurde mehr von dem Gefühl geleitet, das kann es doch nicht gewesen sein, schon so lange war er mit der anderen zusammen. Kinder, Heirat und die Zukunft standen da auf dem täglichen Plan, was seinem Bedürfnis nach Freiheit nicht entgegen kam.

Nach acht Monaten hatte es wieder Zoom gemacht, die Singlefrau war nicht mehr allein, in ihr wuchs ein Baby heran. Kondome schützen eben nicht, wenn man sie im Suff offen in der Nachttischschublade lässt. Dieser Belastung hielt die Affäre nicht stand, vorbei war es mit der Leichtigkeit, stattdessen Windeln und Babybrei. Er ist immer noch mit der anderen zusammen, sie will Kinder, er nicht, denn er ist ja bereits Vater, nur weiß seine Freundin das nicht. Er ist ein guter Dad, sagt die Singlefrau, aber als Partner kommt er für sie nicht mehr in Frage, so einen Mann will man nicht. Jetzt ist sie Mama und denkt, lieber Single, als in den falschen Händen.

Es ist nicht das, wonach es aussieht!

Harter Tobak, ich weiß, also, ich kenne viele Frauen, die betrogen wurden oder noch immer, immer wieder betrogen werden. Ich halte mich aus Beziehungen raus, einmal und nie wieder, denn am Ende ist man selbst die Dumme, die die Beziehung zerstören will … Man sieht immer nur das, was man sehen will, das andere verdrängt man. Eine würde die Hand für ihren Partner ins Feuer legen, so sehr glaubt sie ihm, so sehr vertraut sie ihm … die Hand wäre mittlerweile nur noch Asche! Denn viele wissen es, seine Freunde und dessen Freunde, nur sie, sie weiß es nicht.

Seinen Partner darauf anzusprechen, weil man ein Gefühl hat, dass irgend etwas nicht stimmt, bringt auch nichts. Man könnte ihn in flagranti im eigenen Schlafzimmer auf frischer Tat ertappen und er würde antworten. „Schatz, es ist nicht das, wonach es aussieht!“. Man sieht ihm ins Gesicht und fragt: „Betrügst du mich?“ – „Nein, wie kommst du denn darauf?“.

Ich habe es bisher nicht einmal erlebt, dass ein Mann den Arsch in der Hose hatte und dazu stand, irgendwann flog alles auf und all zu oft lauteten die Stimmen der anderen, das hätte ich bei denen aber nicht gedacht. Der Schein trügt und nicht alles, was glänzt, ist immer Gold.

Was tut mehr weh, der Gedanke, dass er einer anderen körperlich ganz nah war oder das Lügen? Bei mir ist es ganz klar das Lügen, ich hasse es, wenn man meine Intelligenz beleidigt. Bevor jetzt die lieben Männer sich zum Sturm aufbereiten: JAAAAA, Frauen gehen auch fremd! Allerdings habe ich in diesem Bereich deutlich weniger Storys, mag an meinem Freundes- und Bekanntenkreis liegen und an mir, denn über solche Erfahrungen verfüge ich nicht und will es auch nicht. Dann lieber offen und ehrlich, „Schatz, ich würde ganz gerne mit dem Typ von gestern aus der Bar vögeln …“

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