Zitat: Sigmund Freud – Depressionen, Minderwertigkeitskomplexe & Arschlöcher

Zitat: Sigmund Freud – Depressionen, Minderwertigkeitskomplexe & Arschlöcher

heute gibt es eines meiner Lieblings Zitate. Ich interessiere mich sehr für die Psychologie, das IST, das SEIN, dazu lese ich viele Artikel und Bücher, um mich weiterzubilden und zu verstehen. Denn für jedes Verhalten gibt es eine Erklärung, allerdings ist nichts absolut, wenn es um den menschlichen Verstand geht. Ein paar meiner Gedanken zu diesem Thema: Depressionen, Minderwertigkeitskomplexe & Arschlöcher.

Depressionen

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Das Smartphone, welches man heute stolz erworben hat, kann morgen schon von einem neueren Modell abgelöst werden. Leben viel mehr um zu arbeiten, dieses muss ich bei mir auch immer wieder feststellen. Vieles bleibt dadurch auf der Strecke, Freunde, Familie und besonders die Gesundheit. Streben nach mehr, nach Höherem. Man mutiert zum Einzelkämpfer, andere Mitmenschen werden fürs eigene Ziel geopfert. Gutmütigkeit, wird nicht anerkannt, sondern ausgenutzt. Kein Danke, im Gegenteil, es wird als selbstverständlich erachtet. Gerade in meiner Generation stelle ich dieses immer wieder fest.

Allgemein sind in Deutschland bei Frauen mehr Depressionen diagnostiziert. Das liegt daran, dass Männer erst mit einem Alkohol- oder Drogenproblem, ausgelöst durch eine Depression, diagnostiziert werden. Eine Therapie kann uns in dieser Phase unterstützen. Es ist ein Seil, welches man gereicht bekommt, allerdings hochklettern muss man alleine. Wir Frauen haben da wirklich Glück, wir reden einfach mehr, ich sage immer zu meiner Freundin, dass wir uns quasi jeden Tag durch unsere Konversationen selbst therapieren.

Welche Werte, welche Ideale haben wir? Wie wurden sie uns gelehrt oder eher vorgelebt? Welchen Einfluss hat die moderne Familienkonstellation – alleinerziehend? Kinder brauchen beide Elternteile. Es ist absolut wichtig für das Wohl des Kindes, als Eltern weiterzumachen, auch wenn man als Paar nicht mehr funktioniert und sich trennt.

Minderwertigkeitskomplexe

Es sammelt sich über die Jahre sehr viel an: Die Seele ist aus Glas, je stärker das Glas, desto mehr Steine kann sie vertragen, jedoch bricht selbst der stärkste Esel unter einer bestimmten Last zusammen. Ein kleiner weiterer Stein kann dazu führen, das sie zerspringt, in viele kleine Teile. Häufig zieht es sich durch das ganze Leben, ohne dass man es bewusst merkt. Ich kenne so viele, die denken sie sind gesund, dabei sind sie stets im Verdrängungsmodus. Warum? Weil sie den Schmerz nicht spüren wollen. Aber der Kummer gehört zu unserem Leben genauso dazu, wie die Freude. Es bringt nichts ihn auszusperren, man muss lernen sich mit ihm zu arrangieren. Eine wichtige Lektion, die man von seinen Eltern lernt. „Es ist gut, wenn du traurig bist, weine ruhig, das befreit.“ und ich spüre heute noch die streichelnde Hand auf meinem Kopf, wenn ich traurig bin.

Arschlöcher

Eine Freundin hat mich mal gefragt, warum sind so viele in unserem Alter so abgefuckt! Wie können die Nachts ruhig schlafen? Da ich die ganze Geschichte dieser „abgefuckten“ Menschen kenne, kann ich so viel dazu sagen, sie wurden nicht so geboren. Irgendwie sind sie selber ein „Opfer“. Aus dem Buch “Die Katze” von Joy Fielding steht: “Schließlich sind wir alle das Produkt unserer Kindheit. Alles, was wir als Erwachsene werden, geht darauf zurück, wer wir als Kinder waren, wie wir behandelt wurden und was unsere Ideen und Werte geprägt hat. Wir sind wer wir waren – nur größer.”

Genau da liegt oft das Problem, die jetzigen 30er sind die Scheidungskinder der 80er. Familien brechen auseinander. Väter, eher selten Mütter, verschwinden und hinterlassen ein riesengroßes Loch in der verlassenen Kinderseele. Ein Kind, welches von einem Elternteil verlassen wurde, wächst mit dem Glauben auf, dass es von dem besagten Elternteil abgelehnt wird. Es führt oft dazu, dass in diesem Kind die Angst wächst, auch noch vom anderen Elternteil verlassen zu werden. Unabhängig davon, wie sehr man seinem Kind sagt, dass man es liebt.

Wir brauchen schlechte Erfahrungen …

um mit ihnen zu wachsen und bei einigen wächst man sogar über sich hinaus. Das Leben hat mich hart gemacht. Jede Niederlage war eine Chance für mich, meinen Standpunkt zu überdenken. Denn erst wenn der Leidensdruck hoch genug ist, fängt man an etwas zu ändern. Jede Enttäuschung macht einen stärker, demnach bin ich jetzt unbesiegbar. Nein, aber ich treffe mehr Entscheidungen. Ich muss nicht jedem gefallen und für bestimmte Menschen ist einfach kein Platz in meinem Leben.

Wichtig ist letztendlich nur, für welches VERHALTEN wir uns entscheiden. Egal was wir gelernt haben, was uns vorgelebt wurde, kann man sich SELBER ENTSCHEIDEN, was für ein Mensch wir sein wollen. Manchmal muss man bestimmte Verhaltensmuster durchbrechen. Es bringt nichts, stets anderen die Schuld für sein Sein zu geben, es ist wichtig, selbst Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Und …

“Bevor du dir selbst Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arsch­löchern umgeben bist.” Sigmund Freud

Autor-Julia

Quellenangabe: Foto – fotolia.com / © kubko #73405149
Tags from the story
, , , ,
Join the Conversation

7 Comments

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. says: 1-Prozent

    Hallo Julie,

    Toller Artikel, dessen Aussagen wohl schon zu Freuds Zeiten, heute und in die Zukunft passen. Aus wissenschaftlicher Sicht verhalten sich rund 1% aller Menschen psychopathisch (ca. 1,5% der Männer, 0,5% der Frauen). Hinzu kommen noch Macchiavellisten und Narzissten. Diese 3 Menschentypen der dunklen Triade haben etwas gemeinsam: Ihre soziale Unverträglichkeit der sich in einem wirtschaftlichen oder psychischen Schaden im Umfeld zeigt. Freud nannte sie ganz einfach Arschlöcher.

    Wie kriegt man dieses Thema gesellschaftlich in den Griff? Einige Antworten unter http://www.1-prozent.ch

    1. Danke Dir. Ja, es sind in der Tat nur wenige, die wirklich unerträglich sind, da wir die Bezeichnung „Arschloch“ oft inflationär gebrauchen. Viel wichtiger ist es sich selbst zu frage, wer man sein will, denn die anderen kann man nicht ändern, von denen kann man sich nur entfernen.
      Liebe Grüße Julia

  2. says: Frank Blasberg

    Liebe Julie, toller Artikel mit ganz viel „Nagel auf den Kopf getroffen“.
    Erlauben Sie mir die Vermutung, dass im 3. Satz des Abschnittes Arschlöcher ein „nicht“ fehlen mag.
    Unabhängig davon: Respekt!
    Leider bekommen Ihre Zeilen immer mehr Gültigkeit im Zeitalter von Arschlöchern an der Macht. Wie erklär ich’s meinem Kind?

    1. says: 1-Prozent

      Hallo Julie,

      Toller Artikel, dessen Aussagen wohl schon zu Freuds Zeiten, heute und in die Zukunft passen. Aus wissenschaftlicher Sicht verhalten sich rund 1% aller Menschen psychopathisch (ca. 1,5% der Männer, 0,5% der Frauen). Hinzu kommen noch Macchiavellisten und Narzissten. Diese 3 Menschentypen der dunklen Triade haben etwas gemeinsam: Ihre soziale Unverträglichkeit der sich in einem wirtschaftlichen oder psychischen Schaden im Umfeld zeigt. Freud nannte sie ganz einfach Arschlöcher.

      Wie kriegt man dieses Thema gesellschaftlich in den Griff? Einige Antworten unter http://www.1-prozent.ch

  3. Aufgrund meiner eigenen psychischen Erkrankung kann ich dem Zitat von Sigmund Freud nur zustimmen.
    Ich bin auch ein Scheidungskind der 80er Jahre, aber ich sehe eher das Problem, dass eine Seite die Scheidung nicht akzeptiert und das Kind als Waffe gegen den Ex-Partner einsetzt. Ich halte nichts davon, dass man eine Ehe weiterführt, wenn die Ehe gestorben ist. Eine tote Ehe wird zu keinen erfüllten Familienleben führen. Früher wurden auch tote Ehen weitergeführt und sie führten zu Lebenslügen. Mancher Ehepartner suchte sich eine Geliebte, um das innere leere Vakuum zu füllen. Ist dies die bessere Variante?

    1. Definitiv nicht. Es ist sogar besser für Kinder, wenn sich die Eltern trennen, anstatt deren Probleme auf dem Rücken der Kinder auszutragen. Streit und Unzufriedenheit schaden den Kindern mehr, als eine Trennung. Allerdings empfinde ich es wichtig, dass man dennoch als Eltern weitermacht und beide für die Kinder da sind, obwohl man als Paar nicht funktioniert. Man trennt sich als Paar, agiert aber für die Kinder als Eltern gemeinsam weiter. So meinte ich es auch im Artikel ;) Liebe Grüße Julia